Aktuelle Infos zu Ihrem Wasserzähler!

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Flügelradzähler oder Ringkolbenzähler - Vor- und Nachteile!!!

Die Achengruppe installiert ausschließlich Wasserzähler, die amtlich zugelassen und geeicht sind. Die hierfür zuständigen Eichbehörden und die Physikalisch Technische Bundesanstalt (PTB) haben wiederholt bestätigt, dass die Messfehler geeichter Wasserzähler unabhängig von deren Bauart und Messprinzip im zulässigen Bereich liegen. Entscheidend für die richtige Dimensionierung (Größenauswahl des Zählers) ist das DVGW-Arbeitsblatt W 406, nach welchem auch Ihre Achengruppe die Wasserzählergröße bestimmt.
In Ein- und Mehrfamilienhäusern sind sowohl geeichte Flügelradzähler, als auch geeichte Ringkolbenzähler zugelassen und bei richtiger Dimensionierung geeignet. Beide Zählerbauarten sind seit Jahrzehnten parallel auf dem Markt erhältlich und unterliegen der Eichpflicht. Sowohl für Ringkolben-, als auch für Flügelradzähler beträgt die Eichgültigkeitsdauer 6 Jahre.

Vor- und Nachteile von Flügelradzählern bzw. Ringkolbenzählern:

Flügelradzähler- Schnitt:     Ringkolbenzähler - Schnitt:

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Warum werden in Deutschland und auch bei Ihrer Achengruppe so gut wie keine Ringkolbenzähler verwendet? Grundsätzlich gibt es kein „perfektes“ Messgerät. Jedes Messprinzip hat Vor- und Nachteile, die abgewogen werden müssen:

Flügelradzähler sind robuste Messgeräte, sie wurden seit ihrer Markteinführung im Jahre 1862 kontinuierlich weiter entwickelt.

  1. Flügelradzähler sind unabhängig von der Wasserbeschaffenheit messbeständig und liefern bei richtiger Dimensionierung über die Eichgültigkeitsdauer hinweg Messergebnisse, die deutlich besser sind als die vom Gesetzgeber vorgegebenen Fehlergrenzen.
  2. Flügelradzähler sind preisgünstiger als Ringkolbenzähler, insbesondere können sie nach Ablauf der 6 Jahre Eichgültigkeitsdauer im Gegensatz zu den Ringkolbenzählern ökologisch und ökonomisch aufgearbeitet werden, wodurch weitere Kosten gespart werden können. Das nachfolgende Rechenbeispiel zeigt auf, dass eine evtl. Mehrmessung durch Nachlauf des Flügelrades pro Person in 6 Jahren zu 1,92 € führen würde. Unsere 12 Jahre dauernden Erfahrungen mit Ringkolbenzähler zeigten, dass Ringkolbenzähler, vor allem über das ganze Jahr gesehen, eine vergleichbare Messgenauigkeit aufweisen als Flügelradzähler.
  3. Ringkolbenzähler mussten wegen starker Geräuschentwicklung auf Wunsch von Kunden wieder gegen Flügelradzähler ausgetauscht werden.
  4. Ablagerungen im Ringkolbenzähler verursachen nicht selten einen Stillstand und führen zu Versorgungsunterbrechungen – der Flügelradzähler behindert den weiteren Wasserdurchfluss hingegen nicht, er wird lediglich nicht gezählt. Als Beispiel sei hier genannt, dass im Versorgungsgebiet der Achengruppe etwa 30 Stück Ringkolbenzähler pro Jahr wegen "Stillstand durch Kolbenfresser" keinen Wasserverbrauch gemessen haben. 
  5. Ringkolbenzähler verursachen deutlich höhere Druckverluste als Flügelradzähler.

Um die Störungshäufigkeit zu minimieren und dadurch die Gesamtkosten für eine allen Anforderungen des Eichrechts genügende Wassermessung - auch im Interesse der Kunden - möglichst niedrig zu halten, werden von Ihrer Achengruppe, sowie der überwiegenden Anzahl der Wasserversorger in Deutschland und Europa daher ausschließlich die robusten und über Jahrzehnte bewährten Flügelradzähler eingesetzt. Richtig dimensionierte Flügelradzähler haben ebenso wie Ringkolbenzähler bei dem für Haushalte üblichen Verbrauchsverhalten die zulässigen Verkehrsfehlergrenzen eingehalten. Um dies zu gewährleisten, prüft Ihre Achengruppe im Rahmen des nach den eichrechtlichen Bestimmungen erforderlichen regelmäßigen Austauschs der Wasserzähler alle 6 Jahre zusätzlich die richtige Dimensionierung der Zähler, abgestimmt auf den individuellen Wasserbedarf unserer Kunden.

Die in einigen Medien genannten deutlich größeren Mehrmessungen bei Flügelradzählern resultieren aus dem Vergleich hinsichtlich der Durchflussgröße zu groß bemessenen Flügelradzählern mit richtig bemessenen Ringkolbenzählern!!!

Erhöhte Kosten durch den Nachlauf von Flügelradzählern?

In Verbindung mit der Verwendung von Flügelradzählern wurde das Nachlaufverhalten der Zähler kritisiert. Der Nachlauf hat für eine bestimmte Zählergröße, einen bestimmten Durchfluss und eine bestimmte Schließgeschwindigkeit eine nahezu konstante Größe. Er fällt deshalb prozentual umso stärker ins Gewicht, je kleiner die entnommenen Wassermengen sind.

In den Veröffentlichungen wurde jedoch verschwiegen, dass Flügelradzähler auch ein verzögertes Anlaufverhalten aufweisen. Das kritisierte Nachlaufverhalten wird durch nicht gezählte geringe Entnahmemengen (infolge des verzögerten Anlaufverhaltens) in der Regel kompensiert!!!

Nachlaufen von Zählern hat überwiegend einen anderen Hintergrund!!!

Wird aus einer Hausinstallation Wasser entnommen, fällt der Druck in den Leitungen. Das in den Medien dargestellte "Nachlaufen" kann ganz einfach auch dadurch erklärt werden, dass sich der Druck in den Leitungen ja auch wieder aufbauen muss. Praktisch kann man sich das so vorstellen: Ein Wasserhahn wird schlagartig geschlossen (z. B. Hebelmischer), die öffentliche Leitung füllt die Hausinstallation und hebt den Druck wieder auf den am Druckminderer eingestellten Wert an. So wird sich der Zähler noch kurz nach dem "Schließen" des Wasserhahnes noch drehen, d. h. nachlaufen. Eine ganz logische und technisch normale Angelegenheit - denn das Wasser wurde ja auch entnommen!!!

Wie könnte sich ein evtl. Nachlauf auf den Jahreswasserverbrauch auswirken?

Ein Rechenbeispiel zeigt, dass sich Messabweichungen bei Kleinstmengenentnahmen (weil es eben auch kleine Entnahmemengen sind ...) auf den gesamten Jahresverbrauch kaum auswirken:
Beträgt der Nachlauf bei einer Entnahme mit schnellem Schließvorgang z. B. 0,01 l, dann entspricht dies bei einer Entnahme von nur 0,1 l einer Messabweichung von 10%, bei 1 l sind es 1,00 %, bei 10 l 0,10 % und bei 100 l 0,01 %.

Beispielrechnung:
Bei einem durchschnittlichen Wasserverbrauch in Deutschland von ca. 122 l pro Person und Tag, fallen im Tagesverlauf größere Abnahmemengen, wie z. B. beim Duschen  mit 50 l oder bei der Toilettenspülung  mit 6 – 9 l an. Die Abnahme von Kleinstmengen, z. B. für das Kochen von Kartoffeln, spielt dagegen im Verhältnis zum Tagesverbrauch eine absolut untergeordnete Rolle. Wenn nun 50 mal am Tag eine Kleinstmenge von 200 ml  (dies entspricht etwa einem Wasserglas) entnommen wird, so ergibt dies 10 l/Tag. Die übrigen 112 l werden in „normalen“ Mengen entnommen, d. h. ein evtl. Nachlaufeffekt macht sich hier wenig bemerkbar. Wenn diese Kleinstmengen nun – wie in der Praxis beobachtet – mit einem Fehler von 10 % gemessen würden, so wäre die Menge 11 l, somit insgesamt 123 l pro Tag. D. h. der Gesamtfehler beträgt hier auf die Tagesmenge bezogen 0,8 %. Auf ein Jahr hochgerechnet würde o.g. Person 365 Tage x 122 l/Tag = 44,53 m³ verbrauchen, gemessen worden wären jedoch (unter der Annahme, dass jeden Tag die o.g. Kleinstmengen entnommen werden) 365 Tage x 123 l/Tag = 44,90 m³, somit 0,365 m³ (365 l) mehr als eigentlich entnommen wurden.

Bei einem Mengenpreis von 0,93 €/m³ Wasser wären dies für eine Person ca. Mehrkosten in Höhe von 0,34 €, die durch eine u. U. mögliche Mehrmessung pro Jahr entstanden sein könnten.

Diese Nachlaufeffekte treten bei der schnellen Betätigung von Einhebelmischern auf und lassen sich vermeiden, indem man den Einhebelmischer langsam und nicht schlagartig schließt.

Beim Öffnen eines Wasserhahns muss das Flügelrad erst in Rotation versetzt werden, d.h. der Zähler läuft erst bei einem gewissen Durchfluss an, man spricht vom Anlaufverhalten eines Wasserzählers. Zum Teil kompensiert dieser ungemessene Wasserdurchfluss die Mehrmessung durch den Nachlauf.